Mit dem Eigenheim in Rente gehen

Mit dem Eigenheim in Rente gehen

Wer auch nach der Pensionierung in seinen vertrauten vier Wänden bleiben möchte, sollte frühzeitig mit der Planung beginnen. Das hilft, finanziell vorzusorgen und unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Wer auch nach der Pensionierung in seinen vertrauten vier Wänden bleiben möchte, sollte frühzeitig mit der Planung beginnen. Das hilft, finanziell vorzusorgen und unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Beim Eintritt in den Ruhestand im eigenen Haus zu bleiben, bietet zahlreiche Vorteile: Das vertraute Umfeld muss nicht aufgegeben werden, die Immobilie kann weiterhin als solide Kapitalanlage dienen und die monatlichen Mietkosten können eingespart werden, sofern das Eigenheim vor Renteneintritt abbezahlt ist. Um die Immobilie auch im Alter halten zu können, sollten die Weichen dafür allerspätestens etwa 10 bis 15 Jahre im Voraus gestellt werden. Folgende Punkte sind zu beachten:

  • Schwellenwert bei Hypotheken: In der Regel muss die Hypothek auf selbstbewohntes Eigentum bis zur Pensionierung auf mindestens zwei Drittel des Liegenschaftswertes amortisiert werden. Die sogenannte «zweite Hypothek» muss also vollständig zurückbezahlt werden.
  • Tragbarkeit sicherstellen: Nach der Pensionierung reduziert sich das Einkommen in der Regel um 30 bis 40 Prozent. Dennoch verlangen Banken weiterhin, dass die für die Liegenschaft anfallenden Kosten nicht mehr als ein Drittel des Einkommens ausmachen, um eine Hypothek zu gewähren. Daher ist es wichtig sicherzustellen, dass die Hypothek uch mit der zukünftigen Rente tragbar bleibt. Dies bedeutet, dass die Hypothek unter Umständen deutlich niedriger sein muss als die erwähnten zwei Drittel des Liegenschaftswertes.
  • Bauliche Massnahmen planen: Bei der Finanzplanung sollten auch Renovationen und grössere bauliche Änderungen berücksichtigt werden. Es kann sinnvoll sein, das Eigenheim frühzeitig barrierefrei zu gestalten (z.B. mit einem Lift oder stufenfreiem Zugang), um auch im hohen Alter einen optimalen Zugang zu garantieren.
  • Planungssicherheit bei Hypotheken gewährleisten: Die Rente bietet ein lebenslang konstantes Einkommen. Daher sollte bei der Auswahl einer Hypothek darauf geachtet werden, dass plötzliche Schwankungen bei den Hypothekarzahlungen vermieden werden – gerade, wenn das Budget ohnehin schon knapp berechnet ist. Planbare Festhypotheken mit langen Laufzeiten sind in diesem Zusammenhang oft vorteilhafter als flexible SARON-Hypotheken – es sei denn, man besitzt eine hohe Risikobereitschaft sowie -fähigkeit.
  • Hypotheken aufstocken: Grundsätzlich lohnt es sich, eher zu viel der Hypothek zurückzuzahlen als zu wenig. Wer zu wenig zurückzahlt, kann in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Im umgekehrten Fall kann die Hypothek jedoch bei Bedarf in Absprache mit dem finanzierenden Institut auch wieder aufgestockt werden.

Um Unsicherheiten zu vermeiden und optimal auf den Ruhestand vorbereitet zu sein, kann es sich lohnen, eine Expertin oder einen Experten für die konkrete Planung zu konsultieren.

Niedrigere Tragbarkeit nach der Pensionierung

Das Ehepaar Meier besitzt eine Liegenschaft im Wert von 1 Millionen Franken. Die Hypothek haben sie auf zwei Drittel des Liegenschaftswertes reduziert und beträgt 670‘000 Franken. Bis zur Pensionierung sind es noch 10 Jahre. Aktuell erfüllen sie die Tragbarkeitskriterien problemlos: Die Gesamtkosten für die Liegenschaft belaufen sich auf 43’500 Franken pro Jahr. Diese bestehen aus jährlichen Zinskosten von 33‘500 Franken (bei einem Zinssatz von 5%) sowie jährlichen Nebenkosten von 10‘000 Franken. Ihr jährliches Bruttoeinkommen beträgt insgesamt 200‘000 Franken, wodurch die Kosten für die Liegenschaft lediglich 22 Prozent ihres Einkommens ausmachen. Nach der Pensionierung sieht die Situation jedoch anders aus: Das Ehepaar erwartet dann nur noch Einkünfte in Höhe von insgesamt 120‘000 Franken, was bedeutet, dass die Liegenschaftskosten von 43‘500 plötzlich 36 Prozent ihres Renteneinkommens ausmachen werden. Daher entscheiden sie sich dafür, in den kommenden 10 Jahren kontinuierlich Amortisationen vorzunehmen, um die Hypothek auf 470‘000 Franken zu reduzieren. Die Liegenschaftskosten betragen dann zum Zeitpunkt der Pensionierung insgesamt nur noch 33‘500 Franken (Zinskosten 23‘500 + Nebenkosten 10‘000) und werden dann 28 Prozent des Renteneinkommens ausmachen.

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